Meine Erfahrungen mit der Pädagogik von Maria Montessori
Ich, Haseena Barbana, arbeitete an einer deutschen Hauptschule, als ich im Jahr 2015 die Montessori-Pädagogik entdeckte.
Mir fiel auf, dass viele Schülerinnen und Schüler meiner damaligen Schule spezifische Lernstörungen aufwiesen. Viele von ihnen hatten eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) kombiniert mit einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) und/oder Dyskalkulie. Trotz ihrer Lernschwierigkeiten und häufiger Misserfolge war ihre Intelligenz im Normbereich. Oft beobachtete ich bei diesen Schülerinnen und Schülern ein geringes Selbstwertgefühl, während sie gleichzeitig im Umgang mit ihren Schulkameraden fair und warmherzig waren. Bei dem Versuch, Lernwege für sie zu finden, entdeckte ich, dass sie durch körperliche Aktivitäten besser lernen konnten. Sie profitierten davon, dass ihnen die Lerninhalte mithilfe einer Kombination aus gesprochener Sprache, Bildern und dreidimensionalen Objekten und körperlicher Aktivität vermittelt wurden. Dies galt sowohl für die mathematischen als auch die sprachlichen Fächer. Ihre abstrakten, logischen Fähigkeiten wurden durch körperliches Handeln besser aktiviert. Ich begann, mit meinen Kollegen über meine Beobachtungen zu sprechen, wobei mich einige von ihnen darauf aufmerksam machten, dass meine Ideen zur Vermittlung von Lerninhalten denen der Pädagogik Maria Montessoris ähnlich seien. Maria Montessoris Pädagogik ist in Deutschland eine feste Größe. Sie wird in vielen Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen vermittelt. Ich fing an, mich für das Leben und die Gedanken von Maria Montessori zu interessieren und stellte fest, dass ihre Ideen sehr gut zu meinen Beobachtungen passten. Ihr Konzept von Mensch und Erziehung stimmte mit meinen Ansichten überein. Zu meiner Überraschung entdeckte ich, dass sie, genau wie ich, einige Zeit in Indien gelebt hatte.